Sexisten

von Dirk Ryssel

Ich gebe es offen zu: Ich bin ein Sexist!

Im Radio vernahm ich kürzlich, dass ein Mann, wohl ein Botschafter a.D., während einer Podiumsdiskussion bei der Begrüßung der Berliner Staatssekretärin Swasan Chebli gesagt haben soll, dass er nicht mit einer so jungen Kollegin noch dazu mit einer so schönen gerechnet habe. Die Staatssekretärin ließ ihre Community auf Facebook später wissen, dass sie ihre Rede nur noch mangelhaft habe vortragen können, weil sie über jene sexistische Äußerung ihres Gastgebers so geschockt gewesen sei.
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Macher und Denker

von Dirk Ryssel

Eine Freundin meiner Frau teilt die Welt in Macher und Denker ein. Wobei sie von den Machern immer mit einer gewissen Bewunderung schwärmt, insb. wenn sie von den Freunden ihres Mannes redet. Über Denker sagt sie… nichts.

Ich liege gerade im Bett und denke darüber nach, welcher Typ ich bin. Es ist 7.35 Uhr, und im Radio machen die beiden aufgeweckten Moderatoren mit ADH-Syndrom gerade ein Quiz-Spiel über einen Extrem-Skifahrer anlässlich seines heutigen Geburtstages. Der Hörer, den sie in der Leitung haben, kann tatsächlich alle Sportdisziplinen des Skifahrers aufzählen und gewinnt. Eindeutig ein Macher; ich kannte noch nicht einmal den Namen des Sportlers.
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Digi-Fotos

von Dirk Ryssel

Marlene Dietrich soll mal gesagt haben, sie sei totfotografiert worden: Vermutlich hat sie den Satz auf Englisch gesagt, denn dadurch entsteht erst die doppelte Bedeutung des Ausdrucks „to shoot“, den man für Fotos und Film ebenso wie für Bleikugeln benutzt. Würde sie noch leben, müsste sie denken, es sei der universale Massenselbstmord ausgebrochen. Denn bereits jeder Teenager steht heute in harter Konkurrenz mit der Schauspiel-Ikone  – es fragt sich nur, ob die Qualität der Bilder auch nur annährend vergleichbar wäre. Aber was soll’s: In ein paar Jahren hat jede(r) Dreißigjährige mehr Abbildungen von sich, als sämtliche Studio- und Pressefotografen der Welt von der Jahrhundert-Diva schießen konnten.
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Wochenend-Ausflüge

von Dirk Ryssel

Sobald am Wochenende nur der geringste Sonnenstrahl am Himmel zu sehen ist, wird meine Frau ganz unruhig und ist von dem Drang besessen, irgendetwas unternehmen zu müssen, um das schöne Wetter zu nutzen. Als ob man dafür dann eine Belohnung oder Gratisboni bekäme. Schönes Wochenend-Wetter bedeutet, dass wir bereits am Vorabend nicht bis in die Puppen Fernsehen können, weil am nächsten Tag ein straffes Vormittagsprogramm mit Frühstück, Aufräumen, Mittagessen- und Picknick-Vorbereitungen angesagt ist.
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