Als vor 15 Jahren unser Sohn geboren wurde, versicherte uns eine gute Freundin, dass wir diesen Jungen nun für immer behalten würden.
Sie hat sich geirrt! Er ist bereits nach drei Jahren ausgezogen. Ich hatte es anfangs gar nicht bemerkt. Erst als ich feststellte, dass meine Frau keine Windeln mehr kaufte, wurde mir klar, unser Baby war spurlos verschwunden.
Stattdessen wohnte plötzlich ein Kleinkind bei uns, das in einem Affenzahn durch die Wohnung robbte und anstatt ständig zu weinen oder zu krähen, sich zu verständigen versuchte. Wenn es etwas haben wollte, streckte es den Arm danach aus und gab einen stöhnenden Laut von sich, als ob es eine Zehnkilohantel stemmte. Wenn es einen Fisch in einem Aquarium entdeckte, erregte es die Aufmerksamkeit, in dem es auf ihn zeigend den Mund auf- und zumachte, um uns zu vermitteln, dass es den lebendigen Fisch mit der vor Tagen im Buch gesehenen Zeichnung durchaus kongruent zu setzen wusste.
Irgendwann war auch dieses Kind leider abgehauen. Weiter lesen